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"Le Corbusier und die Frauen"....copyright © 2001 by alfred maurer. letzte änderung am 18.03.2002

Le Corbusier & die Frauen

 

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     hisches aus dem Leben und Schaffen von L-C.
( Charles-Édouard Jeanneret geb. 6.Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds, Kanton Neuenburg Schweiz, gest. 27. Aug.1965)
1930 nimmt Le Corbusier die französische Staatsbürgerschaft an und heiratet die Monegassin Yvonne Gallis.Kennen gelernt hatte sich das unterschiedliche Paar Yvonne und LC über Le Corbusiers Künstlerfreund Amédée Ozenfant. Die Beziehung zwischen dem Hutmodell und dem Star der modernen Architekturbewegung war von Anfang an nicht einfach. Le Corbusier war eigentlich kein mann für längere Zweisamkeit, geschweige denn für eine Ehe, weil er ständig fürchtete, von seiner Mission abgehalten zu werden. Dass er 1930 dem Drängen seiner Familie nachgab und sich überhaupt an eine Heirat wagte, ist erstaunlich. Allerdings ging dieser Schritt eine Phase voraus, in der er sich seiner Umwelt - und vor allem den Frauen - stärker öffnete. Er war häufiger in Gesellschaften zu sehen.

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Le Corbusier & Josephine Baker
Kurz vor der eher pragmatisch anmutenden Heirat gab es ein Ereignis, das die romantische Seite des sonst so unnahbar wirkenden Denkers hervorkehrte. Auf der Überfahrt von Marseille nach Montevideo mit dem Ozeanriesen " Giulio Cesare" - Yvonne blieb bei dieser wie bei späteren Reisen aelbstredend zu Hause- lernte Le Corbusier 1929 Josephine Baker kennen. Selten sieht man ihn so strahlend und entspannt wie auf den Fotos, die während dieser Schiffsreise entstanden. Die Faszination beruhte auf Gegenseitigkeit: Josephine Baker nahm ihn mit in ihre Kabine und sang ihm Lieder ihrer Kindheit vor. Sie berührten ihn, denn er sah sie als Ausdruck jener Poesie, nach der er in seinen Bildern, Schriften und Bauten suchte. Er porträtierte die Tänzerin mehrmals, einmal sogar wie sie schlief." Zeichnen muss man", schrieb er später, " um das Gesehene aufzunehmen, damit es in der erinnerung eingeschrieben bleibt." Nach seiner Rückkehr im September 1930 versuchte er, mit Josephine in Kontakt zu treten, erhielt aber keine Antwort. Als am 15. Dezember ein Brief ihres Managers kam, der eine baldige Verabredung vorschlug stand die Hochzeit mit Yvonne vor der Tür.

Le Corbusier & seine Frau Yvonne Gallis
Über diese Ehe drang wenig nach außen; desein Privatleben wollte Le Corbusier nie zur öffentlichen Angelegenheit machen. fest steht, daß das Paar keine Kinder hatte. Yvonne war zum Zeitpunkt der heirat bereits 38, Le Corbusier 43, und die Kinderlosigkeit war vor allem sein Wunsch." Als ich heiratete, sagte ich meiner Frau, Keine Kinder!, weil ich fürchtet, daß mein Leben als Architekt sehr hart sein würde." Die indische Journalistin Taya Zinkin berichtet von einer sarkastischen Bemerkung, die Le Corbusier einmal über seine Frau fallen ließ: Ich kann sie absolut nicht verstehen. natürlich ist sie ziemlich dumm, mais quand même! Ich gebe ihr alles Geld, das sie will, aber das reicht ihr nicht. Nein Madame will Kinder! .... Sie hat schon einen kleinen Hund, das sollte ihr doch genüen. Nimm dir noch einen Hund, halte dir meinetwegen zwei Hunde, aber lass mich in Ruhe, sage ich zu ihr. Kinder sind der Fluch der Gesellschaft. sie machen Lärm, sie sind unordentlich, sie sollten abgeschafft werden." Vieles in dieser Äußerung ist überspitzt: Zum kleinen Sohn von Freunden, Pietro Nivola, hatte der Architekt ein sehr herzliches verhältnis. Kindern aus der Nachbarschaft half er einmal, eine Zeitung zu publizieren.Es sind auch liebevolle Worte der wertschätzung über Yvonne bekannt, die ihm den nötigen Rückbehalt gab, als in den dreissiger Jahren die Aufträge ausblieben, er mit seinen tädtebauvisionen immer weniger Gehör fand und schließlich sogar versuchte, sich der Vichy-Regierung anzudienen: Er würdigte sie als "Engel meines Heims" und schrieb über sie:" Eine Frau voll Hochherzigkeit und Willenskraft. Von allen geliebt, bewundert, verehrt von den Einfachen und den Reichen,allerdings nur den Reichen im Herzen. Sie misst Menschen und Dinge nie nach dem ersten Schein. Königin einer kleinen leidenschaftlichen Welt"."
Das Pariser Arpartement ist ein Fest für jeden, der sich für die Architektur dieses monolithischen Denkers begeistern kann. Yvonne jedoch, eine warmherzige Frau mit unermüdlichem Humor, die gerne kochte, aber sich a nicht für Architektur interessierte, fand sich in einer Wohnung, die ihr kaum viel Raum gab für ihre Lebensweise. Die Fläche war aufgeteilt in Le Corbusiers gewaltiges Atelier, wo ständig kreatives Chaos herrschte, und dem im Gegensatz dazu karg möbelierten und ordentlichen Wohnbereich. Der einzige Luxus bestand in der spektakulären Aussicht über den Nobelvorort Boulogne-sur-Seine und in einem Dachgarten. Grundriß wie Einrichtung entsprechen den Ansprüche von Le Corbusier. Die Küche ist nach damals modernsten Gesichtspunkten eingerichtet, aber winzig; Im Esszimmerbereich steht zwischen vier Thonet-Stühlen ein von Le Corbusier entworfener Mamortisch mit parallel zur Kante verlaufender Vertiefung, von dem Yvonne nicht ohne Spott berichtet: " Die Idee mit der Abflußrinne kam Corbu, als er einen Tisch für Leichensektionen sah." Das Penthouse des 1931 von Le Corbusier geplanten Appartementhaus in der Rue Nungesser et Coli 24 bezogen er und seine Frau. Im Atelier arbeitete er bis zu seinem Tod. Yvonne war bereits acht Jahre zuvor gestorben. Yvonne starb 1957 in der Rue Nungesser et Coli. Freunde berichten, nach ihrem Tod sei Le Corbusier nicht mehr derselbe gewesen. Eine stille, 35 Jahre währende Kraftquelle war versiegt.

Le Corbusier & Eileen Gray
Ja, es ist Corbusier, der hier malt. Es ist der Sommer des Jahres 1938, und wir befinden uns Haus der Designerin Eileen Gray an der Côte D'Azur. Le Corbusier liebte das Mittelmeer und das ungezwungene Ambiente des Südens.Siehe hierzu: Le Corbusier & die Côte d'Azur. 1965 ertrank er beim Baden im Meer am Strand von Roquebrune Cap Martin infolge eines Herzschlages.

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1919 arbeitete Eileen Gray ausschließlich als Möbeldesignerin, danach auch als Innenarchitektin. 1920 ? eröffnete sie die Galerie Jean Désert, wo sie ihre Arbeiten ausstellte. Im gleichen Jahr kam sie mit der De StiJl. Bewegung in Kontakt. 1923 veröffentlichten J.J.P. Oud und Walter Gropius eine begeisterte Kritik ihres "Monte Carlo"-Zimmers., das sie auf dem Salon des Artistes Décorateurs ausgestellt hatte. Von 1926 arbeitete sie als Achitektin und stellte 1937 während der Pariser Weltausstellung mehrere Architekturmodlle in Le Corbusiers "Pavillon des Temps Nouveaux" aus. Bei einem ersten Besuch hatte Corbusier den Geist ihrer Architektur noch in den Himmel gelobt. ein Jahr später konnte er sich Verbesserungsvorschläge dann doch nicht verkneifen. Als Mann der Tat verschönerte er die Wände mit Gemälden -allerdings ohne vorher zu fragen. Entsprechend war Gray von der Kunst wenig begeistert: " Ein Akt des Vandalismus!" Unerbetetene Rache erfuhren die Bilder allerdings erst sechs Jahre später, im Krieg. Italienische Soldaten benutzten eines davon als Zielscheibe.

Le Corbusier & Charlotte Perriand
Charlotte Perriand wurde in Paris geboren und studierte von 1920 bis 1925 an der École de L'Union Centrale des Arts Décoratifs, Paris.
Und nachdem er die erste Bewerbung Charlotte Perriands mit den legendären Worten " Wir besticken hier keine Kissen" abgelehnt hatte,konnte er sich 1927 doch dazu durchringen, die 24-jährige Innenarchitektin in das Büro aufzunehmen, das er gemeinsam mit seinem Bruder führte. Von 1927 bis 1937 arbeitete sie mit Le Corbusier und seinem Vetter Pierre Jeanneret zusammen und war verantwortlich für die meisten Möbelentwürfe, die Le Corbusiers Büro in dieser Zeit vorgestellt hat, darunter auch die standardisierte Einrichtungen, die später als "Équipement de l'habitation" (1928-1929) bekannt wurden. (Perriand blieb bis 1937 - über die Gründe ihres Ausscheidens kursieren viele Spekulationen, darunter die wohl nicht unberechtigte Vermutung, ihr sei die männliche Übermacht zu viel geworden).

(Bildfolge von links nach rechts:Le Corbusier & Charlotte Perriand / Porträt Charlotte Perriand/ Charlotte Perriand sittingin the Chaise longue at the "Salon d'Automne , Paris 1929



(Bildfolge von links nach rechts:Modell No. B306 1928/ Grand Confort Model N0. LC2,1928 / Basculant, Model Nr. B301, c. 1928 -Le Corbusier, Pierre Jeanneret & Charlotte Perriand No.

Das erste Programm von Stahlrohrmöbeln aus Le Corbusiers Atelier wurde 1928 als "équipement de l'habitation vorgestellt. Das bekannteste Stück aus diesr Gruppe ist die Liege B306, ein betont ergonomischer Entwurf. Die Modelle Basculant. Model No. B301, c.1928,Model No.B306 1928,Model No. B302 1928-1929, Grand Comfort Model No. LC2,1928 stammen aus der Teamarbeit von Le Corbusier Pierre Jeanneret & Charlotte Perriand.Das Modell Grand Confort mit seinem nach außen sichtbaren Rahmen und den üppigen Polstern vermittet der "Grand Confort" Luxus und verkörpert zugleich den Internationalen Stil. Der B302 zeigt, wie sehr sich die Designer für die konstruktiven Möglichkeiten des Stahlrors inteessierten. 1929 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der UAM (Union des Artistes Modernes). Ein Jahr später begegnete sie Fernand Léger, der Beginn einer langen Freundschaft. 1940 gründete sie mit Jeanneret, Prouvè und Georges Blachon ein Architekturbüro und entwarf vorgefertigte Aluminiumgebäude. Eine der bemerkenswerten Arbeiten von Charlotte Perriand in den Jahren 1959 + 1970 sind die Sitzungsräume der Vereinten Nationen in Genf. 1917 zog Le Corbusier nach Paris und traf dort den Maler Amédée Ozefant, mit dem er die postkubistische Richtung des Purismus entwickelte. 1920 begannen die beiden ihre Vorstellungen in "L'Esprit Nouveau" zu publizieren; Le Corbusier veröffentlichte 1923 sein Buch "Vers une architecture nouvelle". Für die Pariser Exposition des Arts Décoratifs von 1925 entwarf er den Pavillon von "L'Esprit Nouveau" und stellte 1929, auf dem Salon d'Automne, seine Möbelentwürfe vor, deren Produktion dann die Firma Thonet übernahm. Foto: Charlotte Perriand sitting in the chaise longue at the "Salon d'Automne", Paris 1929

Le Corbusier & Heidi Weber / Zentrum Le Corbusier Zürich
Heidi Weber ist das Verdienst zuzuschreiben, als erste die Bedeutung des künstlerischen Werks erkannt und bekannt gemacht zu haben. Seit 1957 hat sie ihre Kraft in den Dienst der Vermittlung seiner Ideen gestellt. Die Serie der Frauenzeichnungen der dreissiger Jahre, die einen faszinierenden unabhängigen Werkteil bilden und den Künstler von einer kaum bekannten Seite zeigen. Das Anliegen der Sammlerin Heidi Weber war es einen unfassenden Überblick über Le Corbusiers künstlerische Schaffenskraft und poetischer Aussdrucksfähigkeit zu schaffen. In ihrem Privatmuseum sammelte Heidi Weber die Zeichnungen, Bilder und Collagen und vermittelte diese in ihrem Privatmuseum Heidi-Weber-Haus in Zürich und in Wanderausstellungen. Ihrem Engagement zu verdanken ist, daß die Universalität des Künstlers und Architekten als Maler, Zeichner, Farbgestalter, Theoretiker und Dichter ( Vgl. LC Schrift " Poéme de L'Angle Droit") bekannt wurde. Le Corbusier schrieb den folgenden Satz auf Heidi Webers Frage noch der Spezialisierung des Künstlers " "Es gibt keine Nur-Bildauer, Nur-Maler, Nur-Architekten; das plastische Ereignis vollendet sich in einer Gesamtform im Dienste der Poesie."


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Le Corbusier und seine Serie an Frauen- Zeichnungen

Mit 31 Jahren, 1918 , malte Le Corbusier sein erstes Ölbild. Während der Phase seines Schaffens, die bis 1927 dauerte und Purismus genannt wird. In diesen Bildern sind ausschließlich Dinge des täglichen Gebrauchs wie Gläser, Flaschen, Bücher, Pfeifen und Geigen dargestellt. L-C Schreibt hierzu: " Ich bin ein unermüdlicher Maler. Während langer Zeit habe ich jeden Tag Gemalt, obwohl ich erst mit 30 Jahren angefangen hatte. Doch die Malerei ist für mich plötzlich zu einer heiligen Sache geworden. Ein Bild möchte zu jemand sprechen, doch erzählt es nur, wen man sich an es wendet. Erst dann gibt es eine Art Bekenntnis von sich. Das ist etwas Grossartiges. Die Kunst führt zur Vollendung, über Wege mit Hindernissen, die für den Banausen nicht gangbar sind. Die Wahrnehmung geschieht nicht im Lärm, sondern sie schafft die Bereiche der Stille."
Ab 1928 beschäftigte sich Le Corbusier auch in seiner Malerei mit dem weiblichen Körper, dessen kurvige Formen sogar in einigen städtebaulichen Entwürfen nachklingen, etwa in dem "Plan Obus" für Algier.Dieses besondere Thema ist einer in Arbeit befindlichen Studie " Stadtbauformen" vorbehalten.
Corbu im Grünen: Das Badefoto mit seiner Eefrau Yvonne, um 1935, zeigt den Denker selten gelöst. er mochte, und zeichnete Frauen mit starken Hüften. Bemerkenswert aus den Motivgruppen von L-C's Arbeit ist die große Serie von Frauenzeichnungen die im Kontext zu den dargestellten biographischen Berichten angesprochen werden muß. Le Corbusier hatte schon immer Figuren gezeichnet; ab 1928 komponierte er die menschlische Gestalt im Zusammenhang mit konkreten Gegenständen und Örtlichkeiten. Vierzigjährig begann er Frauen in in Zeichnungen und Ölbildern darzustellen.Diese Skizzen, Zeichnungen der dreissiger Jahre dokumentieren eine breite Schaffensperiode. LC sagt dazu: "Auf meinen Zeichnungen und Gemälden habe ich immer Frauen, oder aber Bilder, Symbole und Geologien dargestellt" Seine Art die Arbeit auszuführen beschreibt er: " Um ein Bild zu malen, nehme man eine Leinwand oder ein Brett, zeichne die Komposition auf, nehme seine Farbeund verteile sie it den Pinseln. Wer lange Vorstudie gemacht hat, wird dadurch belohnt, dass er auf der Leinwand nicht mehr sucht; er führt aus."


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Diese Werkarbeit läßt sich insbesondere auch bei seinen Ölgemälden mit Frauen dokumentieren. Zu dem Ölbild ( Öl auf Leinwand 130 x 89 cm) "La femme au billard" von 1929 existieren folgende Studien: Feder auf Transparentpapier 27 x 1 cm, Feder und Bleistift auf Transparentpapier 27 x 21 cm und Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier 27 x 21 cm.
Zu seinem Öl auf Leinwand mit dem Titel "Figure rouge" von 1929 (96 x 130 cm) sind drei Vorzeichnungen bekannt: Bleistift auf Papier (21 x27 cm) , Feder und Farbkreiden auf Papier (21 x 31 cm) und ein Aquarell auf Transparentpapier (21 x 27 cm).
Das Ölbild (öl auf Leinwand 100 x 81 cm) "Deux femmes assises avec collier" ausgeführt 1930 liegt eine Studie in Siberstift auf Papier (27 x 21,5 cm) und eine Bleistiftzeichnung auf Papier (27 x 21 cm) zu Grunde. Interessant ist die bereits sehr frühe Übereinstimmung der Vorzeichnung mit dem ausgeführten Werk. In den Studien ist meist die grundsätzliche Bildkomposition schon entwickelt und wird zum fertiggestellten Ölbild meist wenig verändert.
Bei dem Ölbild "Femme de profil au corset bleu" von 1931 (Öl auf Leinwand 100 x 81 cm) ist auf der Bleistiftzeichnung auf Papier (31 x 21 cm) ein geometrisches Masswerk erkennbar auf welchem die Bildkomposition noch aufbaut.

Le Corbusier ist vor allem als einer der führenden Architekten des 20. Jahrhunderts bekannt. Außerdem war er aber ein sehr produktiver Schriftsteller, der sich für eine moderne Architektur einsetzte und ein bemerkenswerter Maler. 1900-05 lehrte Le Corbusier die Goldschmiedekunst bei einem Graveur. Sein Interesse galt der Auseinandersetzung mit dem Kubismus. Sein erstes 1918 entstandenes Bild wird durch Schlichtheit und Subtilität gekennzeichnet. Mit dem Maler Amédée Ozenfant stimmt er darin überein, daß der Kubismus ins Dekorative degeneriere, was in der gemeinsamen 1918 veröffentlichten Manifest "Apr`s le Cubisme" zum Ausdruck kommt. Der Purismus verlangte die Rückkehr zu einer Ordnung; Le Corbusier strebte nach einer klaren architektonische Kunst ohne spielerische Elemente. Sein Vorbild ist das Symbol " Maschine" in derer funktonellen Reinheit. Le Cobusiers Purismus in der Malerei beschränkt sich bis 1929 auf Stilleben: Musikinstrumente, Krüge, Flaschen werden mit der Objektivität eines technisch geschulten Zeichners dargestellt. Der Purismus von 1920 bis 1925 von ihm propagandiert endet zeitgleich mit seiner Publikationsreihe " L'Esprit Nouveau". Danach beginnt für Le Cobusier eine Periode größerer malerischer Feiheit: Natürliche Objekte , wie Knochen und Steine, werden mit poetischer Assoziationen von ihm dargestellt.

Mit der nach 1929, eingangs beschriebenen Phase seiner künstlerischen Auseinandersetzung gewinnt die menschlische Figur eine wichtige Rolle. Le Cobusier gibt der menschlischen Figur anstelle seiner früheren analytischen Prinzipien bei seinen puristischen Darstellungen eine ausdruckvolle Verzerrung. Er bewahrt aber jene aus früheren Werken bekannte Klarheit der Konturen. Nach der Auseinandersetung mit der Menschengestalt greift Le Cobusier später als Bildthema die Elemente Wasser, Himmel, Sand und Felsen auf: Die im Purismus entwickelten rationalen Ausdrucksformen werden freier und dramatischer. Mit der Uuml;berschrift " Regulierende Linien verbesserter Bildkomposition erklärt Le Corbusier ein Verfahren, welches er seit 1911 in der Architektur und ab 1919 auch bei seinen Bildern verwendet. Das Liniennetz zweier Bilder aus dem Jahr 1920 - eines in der Sammlung La Roche in Paris, das andere im Museum of Moderne Art in New York verdeutlicht die von ihm als sogenannte Lösung "des Ortes des rechten Winkels". 1942 (22 Jahre später) verwendet Le Corbusier für den Bildaufbau den "Modulors". In einem Bild von 1929 bestimmt die logarithmische Spirale den Aufbau, in einem anderen Bild ist die geometrische Grundlage die Verknüpfung von Quadrat und Fünfeck.

Der Autor Henry Kahnweiler hat in seinem Buch über den kubistischen Maler Juan Gris, welches er Le Cobusier zur Lekture übersandte, dessen Malpraxis bewundert: " Dieser Maler - ich schätze mich glücklich, einer seiner Freunde zu sein- hat sein ganzes malerische Werk von vornherein auf starken Liniennetzen aufgebaut, innerhalb derer er Gitarren, Obstschalen, Gläser, Flaschen, Früchzte, Figuren emporschießen ließ, ordnete und bewältigte." Und weiter führt er aus: "....Besonders will ich einige Kubisten zweiten Ranges nennen: Jeanneret ( Le Corbusier) und Ozenfant in ihrer puristischen Periode und nahezu die Gesamtheit der Verfechter der "abstrakten Kunst. All diese Künstler glauben wie Beuron und Sérusier an ein berechenbares "Schönes" und an die Möglichkeit, dieses "schöne" überall durch mathematische Mittel zu erreichen...."

Demgenüber ist bei dem Ölbild " La pêcheuse d'huitres d'Arcachon" von 1928 (Ölauf Leinwand 41 x 33 cm) ofensichtlicher Ausgangspunkt der Entstehung eine figürliche Momentaufnahme in Pastell und Tusche auf Papier (31 x 21 cm) war, die mit der weitergehenden Gouache und Tusche auf Papier (30,5 x 20,5 cm) stilisiert wurde um dann mit stark ausgeprägten voluminös dargestellten Formen im Ölbild seine Verwendung findet. Die Synthese und Interpretation der Bilder in das Kunstschaffen dieser Zeit ist einer weiteren Studie vorbehalten.Für dieses Oeuvre erwähnenswert sind die zahlreichen Aktstudien von 1930 -1933 in Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouche, Pastell, Feder und Silberstift auf Papier , alle ca. 20 x 30 cm groß, welche von besonderer Leichtigkeit und Komposition sind und denen nicht die "Konstruktion" der anderen Bildstudien eigen ist: " Les hommes se racontent la femme dans leurs poèmes et leurs musiques. Ils portentau flauc une étenele dechrure de haut en gas. Ils ne sont que moitié, rialimentent la vie que aime moitié Et la seconde part vient à eux et se souche."
Bis 1927 signierte Le Corbusier seine Bilder mit Jeanneret, danach mit dem Pseudonym Le Corbusier.Dies obwohl er bereits 1920 das Pseudonym " Le Corbusier" angenommen hat und dieses bereits seit dem 15. Oktober in der ersten Nummer des "Esprit Nouveau" für seine Artikelserie verwendet.


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Biographische Daten zum künstlerischen und schriftstellerischen Schaffens von L-C:

1918
Erstes Ölbild: "La Chemineé". Begegnung mit dem Maler Amédée Ozefant und die Herausgabe ihres Buches "Apres le cubisme" Gemeinsame ausstellung ihrer werke in der Galerie Thomas, rue de Penthiève, Paris, stilleben mit Alltagsgegenständen in geometrisierenden Formen. Begegnungen mit Picasso, Braque, Gris und Lipchitz.
1919
Gründung der Zeitschrift " L'Esprit Nouveau" (Revue de l'Aktivité Contemporaine) mit Ozenfant und dem Dichter Paul Dermée. Insgesamt wurden in der Zeit on 1920 bis 1928 28 Hefte herausgegeben.
1920
Begegnung und Freundschaft mit Fernand Léger.Beginnder Serie Puristische Stilleben , frei von den Prinzipien traditioneller figurativer Malerei.
1921
Bilderaustellung in der Galerie Druet, Paris. Erste Kontakte mit dem Kunstsammler Raoul La Roche.


1922
Ausstellung im Salon des Indépendants, Paris. In der ersten Etage des Jesuitenklosters in der rue de Sévres 35, Paris wird in Partnerschaft mit seinem vetter Pierre Jeanneret ein Atelier für Architektur gegründet.
1923
Bilderausstellung in der Galerie Léonce rosenberg, Paris. Herausgabe derdes Buches "Vers une Architekture" in welchem eine Artikelserie des "Esprit Nouveaux" als Buch zusammengefaßt wird.
1925
Herausgabe von "Urbanisme", L'art décoratif d'aujourd'hui" und " La peinture moderne" zusammen mit Ozenfant.
1926
Ausstellung Künstlerhaus Wien und Herausgabe von "Almanach d'Architecture moderne"
1928
Beginn der Kompositionen mit menschlischen Figuren und Ende der sogenannten puristischen Periode. (Ab 1928 Wechsel der Signatur von " Jeanneret " zu "Le Corbusier".Herausgabe des Buches "Une maison - un palais"
1929
Ausstellung der Sitzmöbel von LC und Charlotte Perriand im " Salon d'Automne"
1930
Herausgabe des Buches "Pécisions sur un état présent de l'architecture et l'urbanismes"
1931
Entwicklung der "Salubra-Tapetenkollektion"
1932
Wandbild in Form einerFotographie im Pavillon Suisse Cité Universitaire, Paris
1935
Ausstellung Galerie John Becker, New York
Wandbild in Vezelay und Ausstellungseröffnung "Art primitif" in der atelier-Wohnung von Le Corbusier.Herausgabe des Buches "la ville radieuse"
1936
Teppichentwurf für Marie Cuttoli
1937
Publikation des Buches " Quand les Cathédrales étaient blanches / Voyage aux pays des timides"
1938
Gemäldeausstellungen inim Kunsthaus Zürich, in der Galerie Louis Carré in Paris.Schaffen von acht Wandbildern im Haus von Jean Badovici der Architektin Eileen Gray)Veröffentlichung des Buches "Des canons des munitions? - Merci des logis ....s.v.p-!"
1939
Publikation des Buches "Le lyrisme des temps nouveaux et l#urbanisme"
1940
Beginn der Serie " Ubu" mit skulpturalen Formen in der Malerei.
1941
Publikation der Bücher "Sur les quatre routes" und "Destin de Paris"
1942
Publikation der Bücher "La Maison des Hommes" und "Les constructions Murondins"
1943
Publikation der Bücher " Entetien avec les étudiants des ècoles d'architecture" und "La charte d'Athènes"
1945
Publikation der Bücher " Propos d'urbanisme", "Les trois établissements humains" und "Manière de pensr l'urbanisme"
1947
Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam. Wandbild im Atelier rue de Sévres.Enstehung der Holzplastikenin zusammenarbeit mit Joseph Savina einem bretonischen Tischler. Erstellen der ersten Auflagen an Kupferstichen . Skizzen für "Poème de l'angle Droit"
1948
Ausstellung im I"Institut of Contemporary Art" in Boston und WWaAusgestaltung des Foyers im "Pavillon Suisse" der Cité Universitaire in Paris.
1950
Publikation der Bücher " Poésie sur Alger" und "Le Modulor"
1951
Ausstellung im Museum of moderne Art in New York
1953
Gemäldeausstellung imMusée National d'art Moderne in Paris und im Institute of Contemorary art in London.
1954
Publikation des Buches "Une petit maison"
1955
Malerei mit Emailfarben in Zusamenarbeit mit der Emaillerie von Luynes. Publikation von "Le Poéme de l'angle Droit" und "Modulor 2"
1957
Wanderausstellung im Kunsthaus Zürich. Danach in Berlin, München, Wien, Stockholm, Liverpool, London,Rom, Mailand, Kopenhagen, Krefeld
ab 1959 bis 1987 Ausstellung in Zürich organisiert von Heidi Weber :
1958 - "Peintures, Dessins, Tapisseries et Meubles"
1959 - " Meubles exposés dans les papiers peints "Salubra"
1960 - "Petits Formats"
1961 - "Peintures"
1962 - "Collages"
1962 - "Tapisseries 'Muralnomades'"
1962 - "Peintures et Dessins"
1963 - "Premières penseés"
1963 - "Sculptures"
1963 - "Lithographies"
1963 - "Lithographies"
1963 - "Collages"
1964 - "Peintures grans formats"
1964 - "Formes, Couleurs, Volumes"
1959
Zweite Farbtapeten-Kollektion für Salubra
1961
Entwürfe für sieben Wandteppiche für den Justizpalst Chandigarh / Indien
1962
Ausstellung im "Museé National d'Art Moderne",in Paris (Retrospektive)
1963
Ausstellung im Palazzo Strozzi in Florenz (Retrospektive)
1988
Ausstellung "L-C peintre"
1968/69
Ausstellungen im Pavillon in Zürich: "Chandigarh"
1977 -"Zürich entdeckt L-C"
1985 -Ausstellung "Sculptures"
1986 -L-C - Zeichner, Maler, Plastiker"
1987 -"Jubiläumsausstellung eines Genies"



tip:                                                                                                                                              Le Corbusuier & die Côte d'Azur
Le Corbusier und das Dampfermotiv in der Baukunst Le Cabanon- das Strandhaus von Le Corbusier

In Vorbereitung: Le Corbusuier als Herausgeber, Artdirektor & Publizist

 

 


tip:
E1027 Une bord du mer -Eileen gray
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